Tierhaltung in den sogenannten Pelztierfarmen
Die Körperlänge eines durchschnittlichen Rotfuchses (Vulpes vulpes) beträgt 66 bis 68
cm. Eisfüchse (Alopex lagopus) werden 53-55 cm lang. Marderhunde (Nyctereutes
procyonoides), eine asiatische Wildhundart, haben eine Körperlänge von 75 cm in Japan
und 51-70 cm in Finnlands Zuchtfarmen. In China werden Füchse und Marderhunde
in Maschendrahtkäfigreihen gehalten Die Maschenweite beträgt 3.5 x 4 cm. Die Käfige
messen 90cm x 70cm x 60cm (Höhe). Die Distanz vom Erdboden zur Unterseite des
Käfigs beträgt zwischen 40 und 50 cm. Böden aus Maschendraht behindern eine artgerechte
Fortbewegung. Sie sind eine Rationalisierungsmassnahme für die Farmer. Die
Exkremente fallen automatisch durch die Zwischenräume. Unter den Käfigen türmen
sich riesige Kothaufen an. Füchse nutzen Urin und Kot zum Markieren ihrer Territorien.
In den Pelzfarmen sind sie dauernd dem Gestank und der Nähe der Exkremente der
benachbarten Artgenossen ausgesetzt. Die Käfige enthalten keinerlei Strukturen, Beschäftigungsmöglichkeiten
oder Verstecke. Jeder Käfig kann mit einem bis zwei Füchsen
oder Marderhunden besetzt werden. Einige Käfige sind mit einem kleinen Backsteingehäuse
verbunden für die Unterbringung der Zuchtfähen während der Tragzeit..
Repetitive, abnormale Verhaltensmuster, sogenannte Stereotypien, wurden in allen
Farmen beobachtet
Gefangen gehaltene Füchse zeigen starke Angst, und es kommt oft vor, dass säugende
Fähen ihre eigenen Jungen töten. Eine Fähe bekommt pro Jahr einen Wurf mit 10-15
Welpen. Gemäss Aussagen chinesischer Fuchszüchtern beträgt die Überlebensrate der
Jungtiere im Durchschnitt ganze 50%. Diese sehr hohe Sterbensrate ist ein klarer Indikator
für eine artwidrige Haltung. Der Bericht der EU-Kommission beziffert die Ueberlebensrate
in Europa mit 83.2.8 Prozent für Silberfüchse und 78 Prozent für Rotfüchse.
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Welpen werden im Frühling geboren und mit 3 Monaten abgesetzt. In den Farmen werden
die Jungfüchse üblicherweise weitere 6 Monate gehalten, bevor sie wegen ihres
Pelzes geschlachtet werden. Jedes Jahr wird eine kleine Anzahl Tiere als zukünftige
Zuchttiere zurückbehalten, die Mehrzahl der Tiere wird aber Ende Jahr verkauft. Ein
Fuchs wird mit 10 – 11 Monaten geschlechtsreif. Zuchttiere können während 5 – 7 Jahren
gebraucht werden, die Lebenserwartung beträgt 8 – 10 Jahre.
Die Fortpflanzungs-Saison dauert von Januar bis April. Die meisten Züchter benutzen
künstliche Besamungstechniken, vor allem für Kreuzungen von Eis- und Graufuchs, da
ihre Läufigkeit nicht zeitgleich verläuft. . Die Füchse werden dazu mit einer Eisenzange
um den Nacken festgeklemmt und am Schwanz oder den Hinterbeinen hochgezogen,
um sie aus dem Käfig zu nehmen. Zwei Zangentypen werden verwendet, um dies zu
bewerkstelligen Für die Samenentnahme oder Besamung wird ihr Kopf mit einer Eisenstange
in einer engen Boxe arretiert. Diese Prozedur bedeutet extremen Stress und
Angst für das Tier.
Die Aufzucht dauert von Juni bis Dezember. Werden die Tiere einmal als Pelzlieferanten
und nicht als Zuchttier eingeteilt, gilt die Aufmerksamkeit der Farmer einzig und allein ihrer
Pelzreife. Zwischen November und Dezember werden die Füchse verkauft und gepelzt